liachtbick

Hundert Worte im Dialekt


Die Übersetzung in die Hochsprache erfolgte nur zur erleichterten Lesbarkeit

und war nicht auf die hundert Worte beschränkt

liachtblick


vrloora ganga i sina aalta tääg

zum kind wora wo übrall wörtr suacht

und zmool a frau findat wo uufhilft wenn r troolat

wo nööche git und s ässa wäll r zittrat wia eschpaloob

wo na höfile wicklat wenn eppas danäbat goot

und dunkle schatta vrjagt wenn r ussi gellat i d nacht

und ussakrabbla mööcht usam schütza-graba hääm zur mama

wenn zmool waarme händ d angscht wäck schtriichlan

und a fünkle liacht bringan vo ära minuta zur andra

s ganz elend vrgässa lond git s nu no dia frau

wo säll nia vrgisst dass sie si kind ischt

 

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lichtblicke

 

verloren gegangen in seinen alten tagen

zum kind geworden das überall wörter sucht

und auf einmal eine frau findet die aufhilft wenn er fällt

die nähe gibt und das essen weil er zittert wie espenlaub

die ihn vorsichtig wickelt wenn etwas daneben geht

und dunkle schatten verjagt wenn er hinaus schreit in die nacht

herauskrabbeln möchte aus dem schützengraben heim zur mutter

wenn plötzlich warme hände die angst wegstreicheln

und einen kleinen funken licht bringen von einer minute zur anderen

das ganze elend vergessen lassen gibt es nur noch diese frau

die selber nie vergisst dass sie sein kind ist


© anni mathes/bludesch


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